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Geschäftsbericht 2024

Weil Verantwortung die stärkste Energie ist.

Der Geschäftsbericht 2024 zeigt, wie die IBB Verantwortung übernimmt – mit nachhaltigen Projekten, engagierten Mitarbeitenden und einer klaren Strategie für eine sichere Energiezukunft.

Quicklinks

«Erfolg hat nur dann einen Wert, wenn er mit Verantwortung für kommende Generationen einhergeht.»

Im Zusammenhang mit der Energieversorgung wird viel über neuartige, nachhaltige und innovative Infrastruktur sowie herausfordernde Prozesse gesprochen.
 
Unsere Mitarbeitenden haben mit grossem Engagement und Ideenreichtum einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Weiterentwicklung der IBB geleistet. Ihnen gilt hier mein besonderer Dank. Ohne ihren Einsatz wären die erzielten Fortschritte nicht möglich gewesen.
 
2009 mit 60 Mitarbeitenden in die Teilliberalisierung des Strommarkts gestartet, beschäftigt die IBB heute 112 Mitarbeitende (106 Vollzeitstellen). Diese verteilen sich über vier Generationen – Babyboomer bis Generation Z – von Lernenden bis zu Mitarbeitenden mit 38 Jahren Betriebszugehörigkeit. Alle sind Fachkräfte mit Berufslehre, meist mit Zusatzausbildung oder Studium.
 
Genau diese Mischung macht die Zusammenarbeit vielseitig, spannend, aber auch herausfordernd. Sie ist zudem ein Spiegelbild der Infrastruktur, die genau dank dieser Menschen betrieben werden kann. Von jahrzehntelang bewährter Technik über Innovationen in Pilotprojekten bis hin zu neuen Prozessen und Geschäftsmodellen: ein wahrlich breites Arbeitsfeld.
Handlungsfelder wie Personalentwicklung oder Nachfolgeplanung sind Themen, die die IBB stark beschäftigen. Im Jahr 2024 wurden 439 Ausbildungstage absolviert, womit auf jeden Mitarbeitenden im Schnitt beinahe vier fallen. Der Mix aus erfahrenen Mitarbeitenden mit enormem Fachwissen zu den heutigen Systemen und jungen Energieinteressierten, die die neue digitale Energiewelt umsetzen wollen, ist die Basis für eine erfolgreiche Transformation der Energieversorgung.
 
Die Energiezukunft geht die IBB mit vereinten Kräften an. Äusserst wertvoll sind dabei auch das Vertrauen und das Feedback unserer Kundinnen und Kunden, die helfen, unsere Produkte ihren Bedürfnissen entsprechend weiterzuentwickeln.
 
So sind wir überzeugt, dass wir die Erfolge von heute auch in einer modernen Energiewelt von morgen gemeinsam erleben werden.
 
Eugen Pfiffner
CEO IBB Holding AG

Bericht des Verwaltungsrat

Die IBB-Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2024 ein sehr erfreuliches Resultat.

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Das vergangene Geschäftsjahr war geprägt von grossen geopolitischen Unsicherheiten, vielen neuen Gesetzen im Energiebereich und zugleich auch von bemerkenswerten Erfolgen der IBB. In einem zunehmend dynamischen Umfeld mit steigenden Erwartungen der Endkunden hinsichtlich nachhaltiger Energielösungen hat die IBB eine stabile Performance gezeigt.

Der Verwaltungsrat hat 2024 die strategische Ausrichtung zur Nutzung regionaler Energieträger im Rahmen des Umbaus des Energiesystems weiter verstärkt. Im Hauptfokus steht die Dekarbonisierung und damit die vermehrte Nutzung von lokalen Energiequellen für Strom und Fernwärme.

Die Umsetzung des IBB-Masterplans kommt weiterhin erfreulich gut voran. So wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei langfristige Verträge bezüglich Nutzung von Heizzentralenstandorten und der dort verfügbaren Energieträger unterzeichnet. Damit wurde eine wichtige Basis für die zukünftige Versorgung im Wärme- und Kältebereich gelegt. Auch die Ausbauarbeiten im Stromnetz sind gut angelaufen, sodass weitere grosse Industriekunden sicher versorgt werden können.

Im Herbst 2024 wurde der Betrieb des Fernwärmenetzes Sommerhaldenstrasse in Brugg aufgenommen. Die Heizung läuft zuverlässig, und für den kommenden Winter ist geplant, die maximale Kapazität der Anlage zu nutzen. Der markante Kamin dient vielen Vogelarten als Brutplatz und zeigt, wie Energieversorgung und der Lebensraum von Tieren in Einklang gebracht werden können.

Im Birrfeld schreiten der Bau der dortigen Wärmezentrale und der Versorgungsleitungen genauso wie der Bau zweier kleinerer Projekte zügig voran. Drei grosse Projekte im Raum Brugg/ Hausen/Lupfig befinden sich noch in der Ausführungsplanungsphase, um die notwendige Bewilligung zu erreichen. Die Liste der Projekte zeigt, dass der Energieabsatz in diesem Marktsegment weiter ansteigen wird.

Die Absatzzahlen zeigen auch eine deutliche Steigerung beim Strom um 8.5 % auf 290.2 GWh, wobei der Anteil der Kunden, die am Markt frei einkaufen können, bereits auf über 70 % gestiegen ist. Damit beweist die IBB, dass sie allen Kunden attraktive Preise anbieten kann. Beim Gas fand nach zwei Jahren des Rückgangs um 25 % eine Konsolidierung des Absatzes statt.

Die Strompreise stiegen im abgelaufenen Jahr schweizweit deutlich an. Die IBB lag indes bei den Haushaltskunden weiterhin 8 % und bei den Gewerbekunden sogar 13 % unter den Schweizer Medianwerten. Dank zweier Preisreduktionen im ersten Halbjahr um 3 Rp./kWh sanken die Gaspreise um 18 % gegenüber dem Vorjahr.

Der massive Zubau von Photovoltaikanlagen führte im ersten Halbjahr fast zu einer Verdoppelung der Anzahl Anlagen, brach danach bis Ende Jahr aber spürbar ein. Da auf der Verbraucherseite der zusätzliche Leistungsbedarf aufgrund von Wärmepumpen und E-Ladestationen stärker als bei den Photovoltaikanlagen wuchs, erhöhte sich dennoch der Absatz bei den Privatkunden. Der Trend hin zu mehr Photovoltaik, verbunden mit der Nutzung von verschiedenen Eigenverbrauchsmodellen, nimmt weiter zu.

Das Geschäftsergebnis 2024 weist einen leicht höheren Gesamtertrag von CHF 115.4 Mio. aus, während der Jahresgewinn minimal auf CHF 10.0 Mio. sank. Insgesamt wurden Investitionen im Wert von CHF 14.8 Mio. getätigt, bei einem Cashflow von CHF 16.4 Mio.

Dank der Fokussierung auf ihr Kerngeschäft und einer langfristigen, auf Stabilität ausgerichteten Investitionsstrategie hat es die IBB geschafft, sowohl die Effizienz zu verbessern als auch neue Marktpotenziale zu erschliessen. Diese stabile wirtschaftliche Basis gibt ihr die nötige Flexibilität, um zukünftige Herausforderungen anzugehen wie auch in zukunftsweisende Projekte zu investieren.

Aufgrund des vorliegenden Ergebnisses beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 23 %.

Abschliessend danke ich allen Mitarbeitenden für ihren unermüdlichen Einsatz und unseren Kundinnen und Kunden für ihr Vertrauen und ihre Treue. Mit ihrem Feedback helfen sie der IBB, für eine erfolgreiche und nachhaltige Energiezukunft in unserer Region zu sorgen.

 

Martin Sacher
Präsident des Verwaltungsrats

Lagebericht

Die IBB blickt auf ein anspruchsvolles, aber erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Trotz vieler Herausforderungen hat sie eine stabile Performance gezeigt – auch dank breiter Diversifikation in den Produkten.
2024 ging es neben der Bewältigung der Herausforderungen des Alltags auch darum, die langfristige Basis für die Versorgung mit Strom und Wärme/ Kälte in den nächsten Jahrzehnten.
Innovative Projekte und gesunde Finanzierung mit ausreichend Eigenmitteln sind entscheidend. Die IBB hat diese Basis mit Weitsicht geschaffen. Fachkundige und motivierte Mitarbeitende sind wichtig, um das auch erfolgreich umzusetzen.
Zwischen Krisen und Chancen – das Energieumfeld im Wandel
Das geopolitische Umfeld hat sich infolge von Kriegen und wirtschaftlichen Streitereien nicht beruhigt. Sicherheit wird in Europa mittlerweile höher gewertet als Investitionen in den Klimaschutz. Dies alles führt zu hoher Volatilität auf den Energiemärkten. Auch schweizweit passiert enorm viel, mit dem sich die IBB auseinandersetzen muss. Das erste Verordnungspaket des Mantelerlasses und das neue Energiegesetz im Kanton Aargau stehen dabei im Zentrum. Die erhöhte Inflation, steigende Kosten und unsichere wirtschaftliche Aussichten haben in der Schweiz Druck auf die Energiepreise ausgelöst. Die Anpassung der Regulationsparameter wird neben den Endkundenpreisen auch die Rentabilität der Werke senken, was zu geringeren Gewinnen und weniger Investitionen führt. Der Boom von PV-Anlagen, E-Mobilität und Wärmepumpen ist ebenfalls ins Stocken geraten. Die IBB profitiert von ihrem für Hightech- Industrien attraktiven Versorgungsgebiet und ist entsprechend gefordert, ihre Infrastruktur für Strom sowie Fernwärme/-kälte zur Abwärmenutzung auszubauen. Die Bautätigkeit hat zwar zugenommen. Wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten wird aber mehr ins Kerngeschäft und weniger in Energielösungen investiert – eine Chance für die IBB, ihren Kunden Energielösungen inklusive Finanzierung anzubieten.
Tätigkeitsbericht

Strom

Strom Der Stromabsatz stieg im Jahr 2024 um 22.6 GWh (+8.5 %) auf 290.2 GWh. Der Absatz an bestehende und neue Marktkunden stieg um 21.9 GWh (+11.7 %), während der Absatz bei den grundversorgten Kunden nur leicht um 0.8 GWh (+0.9 %) zunahm. Der Eigenverbrauch über die eigene Photovoltaikanlage und Energiesparmassnahmen stehen zusätzlichen Wärmepumpen und E-Ladestationen gegenüber.
 
Bei den Marktkunden gewann die IBB im Jahr 2024 für die kommenden Lieferjahre 32 neue Kunden, 4 andere Kunden gingen leider verloren. 17 Vertragsverlängerungen wurden abgeschlossen.
 
Das IBB-Preisniveau bei den grundversorgten Kunden lag bei den Haushaltskunden rund 8 % unter dem Schweizer Median, bei den Gewerbekunden sogar 13 %. Damit lag die IBB auch 2024 unter den Preisen der anderen Aargauer Stadtwerke und der AEW.
 
Im Netz stieg der Absatz im Versorgungsgebiet um 3.0 % auf 226.9 GWh und die gesamte abgegebene Leistung um 1.7 % auf 399.5 MW.
 
Es gab nur zwei ungeplante Störungen. Die Verfügbarkeit des Netzes ist nach wie vor besser im Vergleich zu früher.
 
Die Preisentwicklung an den Beschaffungsmärkten war übers ganze Geschäftsjahr anspruchsvoll; insbesondere sind die Kosten für die Ausgleichsenergie exorbitant angestiegen, was sich negativ auf die Margen ausgewirkt hat.
 
Die Anzahl installierter PV-Anlagen nahm um 332 auf 711 Stück (+87.5 %) zu. Im zweiten Halbjahr war ein starker Rückgang neuer Anlagen spürbar. Die installierte Leistung erhöhte sich um 2.144 MW auf 12.623 MW (+20.5 %). Die Anzahl Speicher erhöhte sich um 67 auf 165 Stück (+68.3 %).
 
Die E-Ladestationen haben deutlich weniger, nämlich um 35 auf 354 Stück (+10.9 %), zugenommen. Der Leistungszuwachs um 2.284 MW auf 6.730 MW (+51.4 %) ist indes markant.
 
Die Anzahl Wärmepumpen stieg um 190 auf 1414 Stück (+15.5 %) mit einem Leistungszuwachs um 2.016 MW auf 12.442 MW (+19.3 %).
 
Die maximale Leistung im Netz (Spitzenmonat) stieg nur leicht um 0.701 MW auf 39.967 MW (+1.9 %). In der Strombeschaffung fällt dieser Leistungsanstieg in der immer schwieriger werdenden Prognose negativ auf. Gegenmassnahmen wie eine andere Prognosemethodik und ein Speicherprojekt wurden angestossen.

Erdgas/Biogas

Der Netzabsatz der IBB Erdgas AG stieg 2024 um 8.7 GWh (+4.0 %) auf 225.8 GWh.

Der Handelsabsatz der IBB Erdgas AG stieg 2024 um 6.3 GWh (+2.9 %) auf 223.4 GWh. Der Anstieg ist auf einen höheren Absatz bei den Marktkunden zurückzuführen (+5.4 GWh, +5.8 %). Der Gasabsatz bei den Haushaltskunden bleibt mit +0.2 % (+0.3 GWh) fast stabil.

Das Preisniveau der IBB lag zu Beginn des Geschäftsjahres leicht unter dem Median der Aargauer Gasversorger. Dank attraktiver Preisreduktionen von insgesamt 3 Rp./kWh nahm die IBB den zweitgünstigsten Platz innerhalb der Aargauer Stadtwerke ein.

Die Biogasproduktion sank leicht von 4.5 GWh auf 4.4 GWh (–1.3 %). Der Biogasanteil bei den Haushaltskunden sank von 16.1% auf 15.0 %. Kundinnen und Kunden suchen also nach Kostenoptimierungen und wechseln von teurem Biogas auf reines Erdgas.

Die Gasbeschaffung erfolgte über die EnergiNova AG (bisheriger Name: Erdgas Regio AG). Das Gas in Europa stammt hauptsächlich aus Norwegen, Algerien/Marokko und Aserbaidschan (TAP-Pipeline) sowie aus Flüssiggas aus den USA und Qatar.

Der Marktpreis für Gas ist seit Februar 2024 kontinuierlich bis Ende 2024 um fast 50 % angestiegen. Deshalb hat die IBB die Endkundentarife per 1. Januar 2025 wieder leicht erhöht (+0.8 Rp./kWh).

Fernwärme/-kälte, Contracting-Anlagen

Im Geschäftsjahr 2024 betrieb die IBB zwölf Wärme-Contracting-Anlagen. Diese lieferten 2024 insgesamt 16.180 GWh Energie (+21 %). Im Oktober wurde mit dem Hochfahren des Wärmeverbunds Sommerhalde begonnen: Bereits Ende Jahr war die erste von zwei Heizungsanlagen ausgelastet. Vier weitere Projekte befinden sich in der Umsetzungsphase, ein weiteres in der Planung. Damit will die IBB insgesamt rund 40 GWh Wärme- und Kälteenergie zusätzlich liefern.

Mit zwei wichtigen Partnern hat die IBB langfristige Heizzentralenstandort- und Energielieferverträge abgeschlossen. Ein weiterer Vertrag ist in Verhandlung. Ein wichtiger Meilenstein im Umbau des Energiesystems!

Das Wasserstoffprojekt mit Axpo hat wieder Fahrt aufgenommen, und die Details der Zusammenarbeit werden ausgearbeitet.

Wasser

Aufgrund des insgesamt sehr feuchten Wetters 2024 ging der Wasserbezug sowohl in Brugg als auch in Schinznach-Bad und den umliegenden Gemeinden auf 1.510 Mio. m³ zurück (–12.3 %). Die Wasserförderung sank um 4.2 % auf 1.915 Mio. m³.

Die Wasserqualität wird regelmässig geprüft. Die Nitratwerte bleiben seit Jahren konstant innerhalb der Grenzwerte. Auch PFAS und Metolachlor überschreiten die Grenzwerte nicht. Der Chlorothalonil-Wert verbessert sich. Die Massnahmen wurden vom Kanton als sinnvoll eingestuft.

Telekommunikation (ComNet)

Die Anzahl ComNet-Anschlüsse ging im vergangenen Geschäftsjahr um 12 % auf 3241 Stück zurück. Diese Entwicklung ist derzeit leider typisch in diesem Markt, weil es immer mehr Anbieter gibt. 2024 wurde ein Projekt gestartet, in dem eine wirtschaftliche Nutzung von FTTH im Hauptgebiet Birrfeld, Hausen, Windisch und Brugg erarbeitet wird. Ein neues, attraktiveres Gesamtangebot könnte dem Kundenverlust entgegenwirken.

Dienstleistungen

Zwei grössere Strom-Industriekunden- Projekte wurden zur vollen Zufriedenheit abgewickelt.

Die Anzahl der Eigenverbrauchsgemeinschaften mit Mess- und Verrechnungsdienstleistungen für die Mieter ist von 43 auf 57 gestiegen. Dieses Modell zeigt sich nach wie vor als attraktiver als das ZEV-Modell, das von 17 Kunden gewählt wurde.

Der Absatz für die 92 E-Ladestationen hat sich gegenüber dem Vorjahr mit 86 142 kWh mehr als verdoppelt, bleibt aber marginal. Die Verrechnung auf der Stromrechnung kommt bei der Kundschaft gut an.

Seit 2024 erbringt die IBB für die Elektrizitätsversorgung Villigen neu die Verrechnungsdienstleistungen.

Betriebsführungsmandate

Die IBB durfte 2024 in zehn Gemeinden Betriebsführungs- oder Betriebsunterstützungsmandate für Strom oder Wasser wahrnehmen.

Mit der kommenden Fusion zwischen Brugg und Villnachern wird die dortige Wasserversorgung in die IBB Wasser AG integriert werden.

In Windisch wurde die Betriebsführung neu ausgeschrieben. Leider erhielten die Regionalwerke AG Baden den Zuschlag. Die Übergabe erfolgte Ende Juni 2024.

Die IBB ist für die Betriebsführung der ARA Wasserschloss und der ARA Umiken verantwortlich. Beide Werke laufen innerhalb der Vorgaben. Diverse Optimierungsprojekte wurden beschlossen und umgesetzt.

Beteiligungen

Die Alpiq AG erzielte 2024 ihr zweitbestes Ergebnis der Firmengeschichte. Die IBB profitierte von einer um 1 % höheren Dividende. Die Aussichten sind weiterhin sehr positiv.

Trotz eines kleinen Absatzrückgangs von 1.7 % auf 2.551 TWh Erdgas erzielte die EnergiNova AG einen Gewinn von CHF 2.411 Mio. Die auszuschüttende Dividende blieb konstant.

Die Firma e-sy AG war 2024 sehr erfolgreich. Die Mitgliederzahl stieg auf über 50 und die Anzahl auszuwertender Zähler auf nahezu 280 000. Die logistischen Probleme sind gelöst, das gewährte Darlehen der Aktionäre von CHF 700 000 wurde zurückgezahlt. Einzelne technische Probleme sind noch zu lösen.

Kundenumfragen

Gemäss Kundenumfragen aus den Jahren 2023 und 2024 sind über 90 % der Kundschaft mit der IBB zufrieden. Um diese Werte zu halten oder zu verbessern, investiert die IBB in die Betriebskultur, das Fachwissen der Mitarbeitenden und ihr Arbeitsumfeld. Die IBB bedankt sich bei ihrer Kundschaft für ihr Feedback und freut sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Würdigung Ertragslage und Aufwand Investitionen Innovationen und Projekte Risikobericht

Würdigung

2024 hat der Verwaltungsrat die Umsetzung der angepassten Strategie beschlossen. Diese Strategie umfasst die Vorhaben des Masterplans und die neuen Vorgaben des sogenannten Mantelerlasses.
Dank der Langfristverträge in der Fernwärme können die Projekte mit erhöhter Sicherheit angegangen werden. Das IBB-Versorgungsgebiet ist hochattraktiv für Industrieunternehmen. Die IBB muss die Chance zur Zusammenarbeit nutzen und die Herausforderungen bewältigen. Die Kontakte wurden geknüpft und das Vertrauen wächst. Jetzt gilt es, mit Leistung zu überzeugen.
Nachdem das EBITDA 2023 stark gewachsen war, sank es 2024 hauptsächlich aufgrund schwieriger Bedingungen im Strommarkt wieder um CHF 2.675 Mio. (–15.6 %) auf ein durchschnittliches Niveau.
Die Zunahme des Absatzvolumens in Strom und Gas sowie der Aufschlag der Strompreise wurde durch den Abschlag der Gaspreise auf der Ertragsseite praktisch kompensiert. Der Umsatz der IBB stieg 2024 leicht um 0.4 % auf CHF 115.4 Mio.
Dass der Jahresgewinn am Schluss mit CHF 10.006 Mio. nur 0.9 % tiefer als im Vorjahr ist, ist einem starken Finanzergebnis und tieferen Steuern zu verdanken.

Ertragslage und Aufwand

Die Gesamtmarge im Handelsgeschäft ging gegenüber dem Vorjahr um CHF 1.639 Mio. zurück.
Der Netzunterhalt und die Dienstleistungen für Dritte stiegen auch 2024 wieder, und zwar um 14.8 % auf CHF 12.282 Mio., vorwiegend aufgrund eines einmaligen grösseren Kundenprojekts.
Die Personalkosten stiegen 2024 um über 10 % auf CHF 14.003 Mio. Der Kostenanstieg ist hauptsächlich auf die zwölf zusätzlichen Mitarbeitenden zurückzuführen. Die durchgeführte Lohngleichheitsanalyse ergab, dass bei der IBB Lohngleichheit zwischen Mann und Frau gewährleistet ist.
Die Abschreibungen stiegen aufgrund der Investitionen. Der Goodwill für den Erwerb eines Verteilnetzes war bereits 2023 abgeschrieben worden und entfiel 2024, was insgesamt zu einem Rückgang der Abschreibungen führte.
Das Finanzergebnis entwickelte sich erfreulich und verbesserte sich gegenüber 2023 um CHF 1.458 Mio.
Die Bilanzsumme erhöhte sich um CHF 6.318 Mio. auf CHF 224.785 Mio. Das Fremdkapital ging um CHF 5 Mio. zurück. Zur Finanzierung anstehender Investitionen hat die IBB 2024 Positionen aus ihrem Wertschriftenportfolio im Wert von CHF 13.7 Mio. verkauft. Geplante Ausgaben konnten erst im Januar 2025 bezahlt werden, was zu einem vorübergehenden hohen Bestand an liquiden Mitteln führte. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 82.2 %.
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Investitionen

2024 wurden total CHF 14.756 Mio. investiert, wovon der Hauptteil auf Fernwärmeprojekte entfiel und CHF 6.3 Mio. auf die Netzinfrastruktur.

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Innovationen und Projekte

Die IBB gewann 2024 den Aargauer Strom Award mit ihrem Projekt «Livello ». Dabei geht es um die gesamtheitliche Betrachtung von Energie- und Leistungsbezügen rund um den Elektrobus- Betrieb.
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 3704 Smart Meters im eigenen Versorgungsgebiet und in den von der IBB betreuten Gemeinden installiert. Mit einem Anteil von 64% Smart Meters bei den Zählern nähert sich die IBB dem Ziel von 80 % mit grossen Schritten.
2024 wurde ein neues Energiedatenmanagement- System (EDM) evaluiert und mit der Umsetzung begonnen. Das neue System ist hochintegrativ, einfacher in der Nutzung und verspricht angemessene Investitions- und Betriebskosten.
Das CRM-Optimierungsprojekt wurde aufgrund anderer Prioritäten um einige Monate verschoben. Die Schulungen stehen ab Frühling 2025 an.
Das 2023 angeschaffte System zur Verbesserung der Kundengewinnung für Fernwärme-Cluster wird in ein Kundenportal integriert, um Anfragen bedürfnisgerecht zu sortieren. Nach letzten Anpassungen soll die Landingpage im Verlauf des Jahres 2025 angeboten werden.
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Risikobericht

Die Risikoanalyse zeigt, dass operative und strategische Risiken gut beherrscht werden. Regulatorische Anforderungen an die Energiebranche stellen weiterhin Herausforderungen dar, Beschaffungsrisiken haben den grössten Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der IBB, und Mangellagen könnten diese Risiken verschärfen. Daher hat die IBB auch 2024 an der Resilienz gearbeitet.
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IT Informationssicherheits- und Qualitätsmanagementsysteme Personal Regionales Engagement Zukunftsaussichten

IT

Im letzten Jahr lag der Fokus darauf, den Herausforderungen der Cybersicherheit gerecht zu werden. Die operativen Sicherheitsaktivitäten sind komplex und zeitaufwendig, aber durch Automatisierung und Zusammenarbeit mit einem Security-Dienstleister wurden Entlastungen erzielt. Kontinuierliche Investitionen in Technologie und Fachkräfte sind unerlässlich, um den Schutz des Unternehmens zu gewährleisten.
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Informationssicherheits- und Qualitätsmanagementsysteme

Mit der Anstellung einer Fachfrau in Prozessmanagement konnte die IBB 2024 ihre Dokumentationen in der integralen Sicherheit, die sich vor allem mit Informations-, Arbeits- und physischer Sicherheit befasst, vereinfachen und verbessern.
Das Audit zur Überprüfung des Qualitätsmanagementsystems nach ISO 9001 und die Rezertifizierung des ISMS nach ISO 27001 wurden erfolgreich abgeschlossen.
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Personal

Die IBB ist mit einem Personalbestand von 100 Mitarbeitenden in das Jahr 2024 gestartet. Ende Jahr beschäftigte die IBB 112 Mitarbeitende, davon fünf Lernende. Die starke Zunahme des Mitarbeiterbestands ist vor allem auf den Ausbau der Fernwärme zurückzuführen. Mit zwölf Austritten liegt die Fluktuationsrate in einem ähnlichen Bereich wie im Vorjahr.
2024 feierte die IBB zwölf Dienstjubiläen. Der dienstälteste Mitarbeiter ist bereits seit 38 Jahren dabei. Herzlichen Dank an alle für ihre Treue zur IBB!
Insgesamt wurden 439 Aus- und Weiterbildungstage erfolgreich absolviert. Die IBB strebt weiterhin an, ihre Mitarbeitenden mit dem notwendigen Know-how auszustatten, um komplexe und neue Aufgaben kompetent zu erledigen.
An der Stifti 24 im September in Brugg/ Windisch hat die IBB das Berufsbild des des Netzelektrikers bzw. der Netzelektrikerin vorgestellt und sich als attraktiver Lehrbetrieb präsentiert. Weiter schuf sie attraktivere Anstellungsbedingungen, etwa indem sie die Anzahl der Ferientage für Mitarbeitende unter 50 von 22 auf 25 erhöhte.
Im Jahr 2024 übten sich zudem alle Mitarbeitenden im Stressmanagement. Sie lernten, wie sie Stress erkennen und abbauen können.
Aufgrund des Wachstums der IBB stösst die Arbeitsfläche an ihre Grenzen. Der Verwaltungsrat hat beschlossen, dass die IBB im kommenden Jahr einen temporären Standort erhalten wird, um genügend Arbeits- und Lagerflächen sowie die nötige Flexibilität zu gewährleisten.
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Regionales Engagement

Neben der Unterstützung kleinerer regionaler Veranstaltungen blickt die IBB im Jahr 2024 auf eine langjährige Zusammenarbeit mit dem «slowUp Brugg» sowie dem «Schupfart Festival » und dem «5-Schlösserlauf» zurück. Die Organisationskomitees der 777-Jahre-Jubiläen der Gemeinden Villigen und Gebenstorf freuten sich ebenfalls über einen finanziellen Zustupf.
 
Zahlreiche Kundenveranstaltungen fanden regen Anklang: Mit Aufrichte einer Wärmezentrale, Informationsveranstaltung zu Fernwärme und Energieznüni seien nur einige genannt.
 
Die Gönnerplattform «iBBooster – Wo Vereine Franken finden» zählte bei der fünften Durchführung rund 30 mitwirkende Vereine.
 
Die IBB demonstriert ihre Bereitschaft, eine bedeutende Rolle in der Region wahrzunehmen: mit der Anmeldung zur Expo Brugg Windisch 2025 und dem Engagement für das Stadtfest Brugg 2026.
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Zukunftsaussichten

Die IBB konzentriert sich auf ihr Kerngeschäft und verfolgt den Masterplan Energie für den Umbau der Energieversorgung. Dienstleistungen, die das Kerngeschäft stärken, werden weiterentwickelt. Neue Aufgaben aus dem Mantelerlass oder dem kantonalen Energiegesetz werden je nach Wichtigkeit in Kooperationen umgesetzt. Digitalisierungsschritte sind bereits definiert, was auch die Cybersicherheit erhöht. Die Fokussierung auf das Kerngeschäft unterstützt auch die Rekrutierung und die Weiterentwicklung des Personals. Die IBB strebt einen guten Mix aus attraktiven Preisen und bedürfnisgerechten Produkten an.

Konsolidierte Jahresrechnung

Die konsolidierte Jahresrechnung der IBB Energie AG vom Jahr 2024.

Aktiven

Konsolidierte Bilanz per 31. Dezember in CHF 2024 2023
Umlaufvermögen CHF CHF
Flüssige Mittel 13 978 903 5 502 367
Wertschriften - 11 261
- gegenüber Dritten 27 698 656 26 356 741
- abzüglich Delkredere -1 699 900 -1 587 700
- gegenüber Stadt Brugg 1 134 713 1 202 873
Kurzfristige Darlehen gegenüber Dritten 31 694 41 112
Warenvorräte 3 3
Aktive Rechnungsabgrenzungen 2 436 135 3 209 598
Total Umlaufvermögen 46 613 101 36 010 694
Anlagevermögen
- Wertschriften 42 335 272 56 027 148
- Wertschwankungsreserven -5 645 863 -5 645 863
- Beteiligungen 28 543 209 28 543 209
Langfristige Darlehen gegenüber Dritten 280 295 384 445
- Mobilien, Einrichtungen, Fahrzeuge 1 789 627 1 039 704
- Unvollendete Investitionen 29 500 735 25 572 635
- Produktions- und Verteilanlagen 69 294 632 64 516 147
- Geschäfts- und Wohnliegenschaften 12 073 828 12 018 657
Total Anlagevermögen 178 171 735 182 456 081
TOTAL AKTIVEN 224 784 836 218 466 776

Passiven

Konsolidierte Bilanz per 31. Dezember in CHF 2024 2023
Fremdkapital CHF CHF
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
- gegenüber Dritten 15 231 829 12 806 163
- gegenüber Stadt Brugg 2 310 4 485
Kurzfristig verzinsliche Verbindlichkeiten 5 000 000 -
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 373 512 196 992
Passive Rechnungsabgrenzungen 2 918 515 2 403 332
Kurzfristiges Fremdkapital 23 526 166 15 410 972
- Darlehen - 10 000 000
- Steuerrückstellungen 1 451 707 1 240 109
- Übrige Geschäftsrisiken 15 041 524 14 066 612
Langfristiges Fremdkapital 16 493 232 25 306 721
Total Fremdkapital 40 019 397 40 717 693
Eigenkapital
Aktienkapital 13 000 000 13 000 000
Reserven aus Kapitaleinlagen 25 432 594 25 432 594
Gewinnreserven 136 326 489 129 218 761
Jahresgewinn 10 006 356 10 097 727
Total Eigenkapital 184 765 439 177 749 083
TOTAL PASSIVEN 224 784 836 218 466 776

Erfolgsrechnung

Konsolidierte Bilanz per 31. Dezember in CHF 2024 2023
Ertrag CHF CHF
Handelsertrag 88 567 026 88 181 850
Netzunterhalt und Dienstleistungen für Dritte 12 282 171 10 701 458
Investitionsleistungen 14 156 335 15 612 573
Sonstige Erträge 399 663 425 511
Betriebsertrag 115 405 194 114 921 393
Aufwand
Energiebeschaffung, Netznutzung vorgelagert, Einkauf Signale –62 212 213 -60 188 243
Material- und Dienstleistungsaufwand –21 544 269 -21 594 947
Personalaufwand –14 002 820 -12 704 720
Übriger Betriebsaufwand –970 453 -1 119 139
Verwaltungsaufwand -2 170 598 -2 134 284
Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 14 504 841 17 180 060
Abschreibungen und Wertberichtigungen –5 244 647 -5 722 633
Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 9 260 194 11 457 427
Finanzertrag 3 223 978 3 768 913
Finanzaufwand –437 812 -2 760 015
Ausserordentlicher Ertrag 1 071 871 872 961
Ausserordentlicher Aufwand –1 079 518 –561 253
Betriebsfremder Erfolg 0 0
Unternehmensergebnis vor Steuer (EBT) 12 038 713 12 778 034
Steueraufwand -2 032 356 -2 680 307
JAHRESGEWINN 10 006 357 10 097 727

Geldflussrechnung

Konsolidierte Bilanz per 31. Dezember in CHF 2024 2023
Cashflow CHF CHF
Jahresgewinn 10 006 356 10 097 727
Abschreibungen 5 244 647 5 722 633
Bildung Rückstellungen / Auflösung (-) 1 186 510 2 012 309
Nicht liquiditätswirksame Vorgänge 92 12 249
Total Cashflow 16 437 606 17 844 918
Nettoumlaufvermögen
Mittelverwendung/-beschaffung im Nettoumlaufvermögen 1 724 957 -6 049 626
Total Veränderung Nettoumlaufvermögen 1 724 957 -6 049 626
Investitionen
Investitionen Produktions- und Sachanlagen Betriebsgesellschaft -8 478 626 -13 036 309
Investitionen Netzanlagen Strom –3 995 897 -1 099 935
Investitionen Netzanlagen Erdgas –284 869 -386 614
Investitionen Netzanlagen Wasser –1 633 407 -1 504 249
Investitionen Netzanlagen ComNet –363 619 -167 476
Devestitionen / Investitionen übrige Sachanlagen - -
Total Investitionen –14 756 418 -16 194 582
Finanzbereich
Dividende –2 990 000 -2 730 000
Wertschriften Kauf (-) / Verkauf (+) 13 703 136 -1 904 962
Darlehen von Dritten -5 000 000 -5 000 000
Darlehen an Dritten –642 744 -20 357
Veränderung Beteiligungen - -
Total Finanzierungen 5 070 392 -9 655 319
Veränderung Flüssige Mittel 8 476 536 -14 054 609
Stand Flüssige Mittel per 1.1. 5 502 367 19 556 976
Stand Flüssige Mittel per 31.12. 13 978 903 5 502 367

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Geschäftsbericht 2024

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Geschäftsbericht 2023