Zwei Experten erklären – Versorgermodell im Gas

Das neue Energiegesetz wirft Fragen auf – vor allem bei denjenigen, die mit Gas heizen. Zwei IBB-Experten erklären, was sich ändert und warum niemand in Panik geraten muss.
Was hat sich mit dem neuen Energiegesetz bezüglich Gasheizungen verändert?

Erwin Limacher: Grundsätzlich sind die Änderungen nicht dramatisch. Wer heute eine Gasheizung hat, darf sie weiterhin betreiben – genauso wie bisher. Erst wenn jemand seine Heizung ersetzen will oder muss, gelten neue Vorgaben. Dann muss ein Anteil erneuerbare Energie mit rein.

 

Also muss man bestehende Heizungen nicht umbauen?

Jürg Schreier: Genau, niemand muss umbauen oder seine Heizung austauschen. Erst beim Ersatz, also wenn der alte Kessel einmal ausgedient hat, wird das relevant. Und auch dann ist es ganz einfach mit der neuen Lösung uns.

 

Wie sieht die neue Lösung von uns aus?

Erwin Limacher: Die Aargauer Stadtwerke haben gemeinsam mit dem Kanton eine sogenannte Versorgerlösung erarbeitet. Das heisst: Wir mischen für Gasheizungen im Wohnungsbereich zehn Prozent Schweizer Biogas ins Gasnetz. Damit erfüllen wir für alle Kundinnen und Kunden automatisch die gesetzlichen Vorgaben beim Heizungsersatz. Der grosse Vorteil: Wir haben das mit dem Kanton bereits geregelt – Kundinnen und Kunden müssen sich also nicht um Biogas-Zertifikate kümmern. Im Vergleich zu individuellen Lösungen ist das deutlich einfacher. 

Die Installateure wissen Bescheid, melden den Ersatz, und alles Weitere läuft automatisch – ohne grossen Aufwand. Und: Ab 2026 erhalten alle Gaskunden und -kundinnen automatisch mindestens zehn Prozent Biogas.

 

Kommen auch andere Heizlösungen infrage – und für wen?

Jürg Schreier: Ja, selbstverständlich. Wärmepumpen und Fernwärme sind attraktive Alternativen, vor allem dort, wo die Bedingungen stimmen. In Altstädten oder dicht bebauten Gebieten sind Wärmepumpen aber oft schwierig umzusetzen, weil sie Platz brauchen oder zu laut sind. Für solche Fälle bleibt Biogas eine nachhaltige und einfache Lösung.

 

Wie finde ich heraus, welche Lösung zu meinem Haus passt?

Erwin Limacher: Am einfachsten über die Online-Plattform «KliQ» auf kliq.ibbrugg.ch. Dort sieht man auf einen Blick, ob ein Fernwärmeanschluss möglich ist oder welche Alternativen sich eignen, und wird gleich an die richtigen Stellen weitergeleitet, um sich beraten zu lassen oder den nächsten Schritt einzuleiten.

Erwin Limacher

Geschäftsleiter Energie-Dienstleistungen

 

 

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Jürg Schreier

Leiter Vertrieb Ingenieur- und Service-Dienste 

 

 

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