Freizeit auf Rädern

Während der Pandemie avancierten Ausflüge und Ferien im Campervan zum Megatrend.

Das Allernotwendigste zusammenpacken, den Motor starten und ab ins Abenteuer, das vielleicht bereits am nächsten Waldrand wartet: Campervans machen es möglich und entwickelten sich vor allem in den Zeiten der Pandemie zum Megatrend.

Denn mit einem Campervan kann man die Unabhängigkeit von stundenlangen Flügen oder endlosen Reisevorbereitungen wortwörtlich erfahren: Die Freizeit beginnt gewissermassen vor der Haustür. Der einstige Hype hat sich allerdings etwas beruhigt, wie Automobilberater Benjamin Stahel einräumt. Als Mitarbeiter des Reisemobilstützpunkts von Volkswagen bei der Garage Baschnagel in Windisch kennt er sich bestens aus. Die zahlreichen VW-Busse, die vor dem Firmengebäude stehen, sprechen für sich.

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Baschnagel hat den Trend frühzeitig erkannt und begann schon vor Jahren damit, Campervans wochenweise zu vermieten. Denn das wahre Leben voller Abenteuer und Freiheit im Camper lässt sich nicht allein bei einer kurzen Probefahrt durch das Quartier erleben. Doch ein verlängertes Wochenende am See oder in den Bergen in einem «Bulli» geben definitiv einen Vorgeschmack. Und falls man dann richtig Gefallen daran findet, musst man nicht einmal einen VW-Bus kaufen. «Wir haben Stammgäste, die regelmässig einen unserer California-Camper für eine ganze Ferienwoche oder sogar länger mieten», erklärt Stahel.

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Doch es gibt auch Camper-Fans, die sich nicht mit dem Mieten zufriedengeben. Sie sind Besitzer eines VW California und treffen sich jedes Jahr am California-Day in Windisch. Auf dem Firmengelände kommen etwa 150 begeisterte Camperinnen und Camper zusammen, um sich bei Grilladen und Bulli-Bier über ihre Reiseerlebnisse auszutauschen. Gleichzeitig werden Fahrtrainings und Kurse zur richtigen Beladung angeboten.

Übrigens, der legendäre «Bulli», der vor über 75 Jahren auf den Markt kam, ist noch immer das Sinnbild des klassischen Campers aus der Hippiezeit, wie Benjamin Stahel betont. «Und nun gibt es den «ID. Buzz» der äusserlich dem nostalgischen «Bulli» ähnelt, einen vollelektrischen Antrieb hat, jedoch nicht als reiner Camper konzipiert ist. Derzeit ist deshalb der Camper mit Dieselantrieb die Wahl für ausgedehnte Reisen mit Übernachtung im Fahrzeug.»