23.12.2022

Der Exot im Wasserschloss

Er schmeckt ausgezeichnet und ist ein Glücksfall für die Biodiversität: der Wasserschlossreis, der bei der Vogelsanger Aarebrücke angebaut wird.

Nachhaltigkeit wird beim Familienunternehmen Max Schwarz AG in Villigen grossgeschrieben, unter anderem auch mit dem Anbau von Wasserschlossreis. Daniel Amgarten, Assistent der Geschäftsleitung, gibt Auskunft.

 

Herr Amgarten, was ist die Motivation der Max Schwarz AG, Reis anzubauen?
Innovation. Wir versuchen hier Neues, und mit dem Reis – dieses Jahr haben wir brutto sechs Tonnen geerntet – gingen wir als Erste diesen Weg in unserer Region. Wir experimentieren aber auch mit Erdnüssen, Artischocken und Melonen.

 

Woher nimmt die Max Schwarz AG das Know-how?
Gute Frage. Wir recherchieren, wir probieren kleinflächig Dinge aus. Mal klappt es, mal scheitern wir, dann suchen wir neue Lösungen. So wie beim Reis, den wir zuerst im Trockenanbau anbauten. Erst als wir zum Nassreisanbau wechselten, hatten wir Erfolg. So sammeln wir Erfahrungen, was in unserer Gegend auf welche Weise wachsen kann.

Wie erfolgreich ist der Reisanbau?
Die Anfangsinvestitionen sind sehr hoch, der Aufwand ist gross, und wenn das Wetter nicht mitspielt, sind die Erträge klein. Für das Familienunternehmen ist der Wasserschlossreis eine attraktive Plattform, um sich der Öffentlichkeit zu zeigen und seine Stärken zu präsentieren.

Was sind in Bezug auf den Reisanbau die Ziele in den kommenden Jahren?
Wir wollen den Anbau fortführen und sind dran, geeignetere Reissorten für unser Klima zu finden. Wir werden sicher auch wieder Versuche im Trockenanbau machen, da dieser wirtschaftlicher ist, sofern der Reis geerntet werden kann.

Spannend zu wissen:

  • Reis wird in China schon seit über 6000 Jahren kultiviert. Die Chinesen sagen, dass eine Mahlzeit ohne Reis wie eine einäugige Schönheit sei.
  • Weltweit gibt es über 120 000 verschiedene Reissorten. Sie werden auf einer Fläche angebaut, die rund 40-mal derjenigen der Schweiz entspricht. Die grössten Reisproduzenten sind China und Indien, die ihren Reis hauptsächlich selber konsumieren. Grösster Exporteur ist Thailand. 
  • In der Schweiz werden pro Kopf und Jahr knapp 5,7 Kilo Reis gegessen. Fast die Hälfte davon, 20 000 Tonnen, stammt aus Italien. Das Tessin produziert etwa 450 Tonnen. In unserer Region reifen momentan einige wenige Tonnen.
  • Tier- und Pflanzenarten, die in Feuchtgebieten leben, sind besonders stark gefährdet. Mit dem Nassreisanbau werden wertvolle Lebensräume für viele dieser Arten geschaffen. Im Wasserschloss konnte die Biodiversität bedeutsam verbessert werden.
  • Weltweit werden 85 Prozent des Reises im Nassverfahren angebaut, so wie im Wasserschloss. Die restlichen 15 Prozent werden ähnlich wie Weizen auf trockenen Feldern produziert, etwa im Tessin, wo seit über 20 Jahren Risottoreis im Trockenverfahren produziert wird.
  • Der Wasserschlossreis kommt ganz ohne synthetische Pflanzenschutzmittel und synthetische Düngemittel aus.

Das warme Wetter in diesem Jahr ermöglichte eine gute Ernte. Verkauft wird der Wasserschlossreis in Villigen bei der Max Schwarz AG und im Gartencenter Weber in Kirchdorf.
wasserschlossreis (5)
wasserschlossreis (7)

Wettbewerb

Eines der fünf limitierten Säckchen Wasserschlossreis à 500g im Wert von je 8 Franken gewinnen

Dieser Wettbewerb ist geschlossen.