13.06.2023

Laubfrosch vs. Klimaerwärmung

Laubfrösche bewohnen am liebsten Flussauen mit einer möglichst natürlichen Hochwasserdynamik, wie etwa den Limmatspitz oder den Brugger Schachen, Hier entstehen immer wieder neue, flache Überschwemmungszonen, feuchte Wiesen und sonnenbeschienene Tümpel.
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Wo im IBB-Versorgungsgebiet die
Biodiversität hoch ist – und warum
das so wichtig ist

Jahre war er weg, nun ist er zum Glück wieder bei uns. Denn der Laubfrosch mit seiner grasgrünen glatten Haut, mit den magischen Haftscheiben an den Zehen, die ihn mühelos fünf Meter hohe Bäume erklettern lassen, und der trotz seiner Grösse von nur fünf Zentimetern problemlos mehrere Kilometer wandert, ist ein wertvoller Indikator für eine intakte Biodiversität. Momentan fühlt er sich auf der linken Uferseite zwischen dem Auschachen bei Brugg und der Gipsmühle wohl, und hoffentlich siedelt er zukünftig auch am rechten Ufer und in weiteren Gebieten im Wasserschloss oder etwa im Umiker Schachen.

Natürliche Auen sind deshalb so wertvoll, weil darin vier Fünftel aller heimischen Tierarten sowie die Hälfte aller Pflanzen vorkommen können. Und einer intakten Biodiversität verdanken wir letztlich gesunde Nahrung, sauberes Wasser und reine Luft sowie reizvolle und bewohnbare Landschaften.

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Leider ist noch wenig bekannt, dass die Biodiversität ein wichtiger Verbündeter beim Schutz vor der Klimaerwärmung ist. Die für die Biodiversität so wichtigen Feuchtgebiete puffern nämlich Hitze, Starkregen, Trockenheit und Überschwemmungen, kühlen das Grundwasser und geben Feuchtigkeit durch Verdunstung an die Umgebung ab. Je mehr begradigte Gewässer also wieder zu Auen werden, desto besser, denn: Auenschutz ist Klimaschutz ist Schutz der Biodiversität.

Die Rückkehr des Laubfrosches ist ein Anfang. Im Idealfall entsteht noch viel mehr Lebensraum für möglichst unterschiedliche Tierarten, denn davon profitieren nicht zuletzt wir Menschen!

Informationen von Ursina El-Sammra, studierte Umweltingenieurin

Des Bibers Hilfe in der Klimakrise

Verdunstung vor Ort, was zu höherer Luftfeuchtigkeit und dadurch zu weniger Trocken- und Hitzestress für Meschen, Tiere und Pflanzen führt. Die Fliessgeschwindigkeit eines Fliessgewässers wird durch die Biberdämme um bis das Fünffache reduziert, und durch den Rückstau wird der Grundwasserspiegel lokal angehoben. Dies erhöht die Menge an gespeichertem Wasser beträchtlich. Somit hilft der Biber aktiv, effektiv und ohne langwierige und kostspielige Projektierungs- und Bewilligungsprozesse bei der Klimaadaption. Er braucht dafür nur etwas Platz.

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