ibb-anschluss-maerz-2022-pfiffners-anschluss-tennisclub-4

Einen Verein mitgestalten

Nicht jeder ist ein Roger Federer oder eine Belinda Bencic. Freude am Sport und am Vereinsleben teilnehmen zählen ebenso.

34 Jahre lang war Freddy Siegenthaler Vollzeit-Tennislehrer in Brugg, nun ist er pensioniert, berät den Vorstand des Tennisclubs und assistiert zwei Tage die Woche bei der Nachwuchsförderung. Als wir ihn besuchen, um ihm den iBBooster-Check zu überreichen, wärmen sich auf dem Feld gerade einige Mädchen und Buben in fröhlicher Stimmung auf, alle etwa sechs, sieben Jahre alt – aber nicht etwa mit Tennis, sondern mit Unihockey.

«Es geht uns hier ja nicht darum, Rogers und Belindas aus den Kindern zu machen», sagt Freddy Siegenthaler. Es gehe vielmehr darum, den Kindern möglichst lange die Freude am Sport zu vermitteln. Denn immer häufiger hielten die Mitglieder einer Sportart und damit dem Verein nicht mehr die Treue. Das ist beileibe nicht nur beim TC Brugg der Fall, das Phänomen ist schweizweit bekannt und wurde etwa auch vom Sportförderprogramm Jugend+Sport erkannt. Für die Kinder im TC Brugg – ab zwei Jahren dürfen sie schon dabei sein – gebe es bereits eine Kinderecke sowie die Ballschule Heidelberg mit Trainings am Dienstag von 14.30 bis 15.15 Uhr und am Donnerstag von 13.30 bis 14.15 Uhr, sagt Freddy Siegenthaler

ibb-anschluss-maerz-2022-pfiffners-anschluss-tennisclub-4
ibb-anschluss-maerz-2022-pfiffners-anschluss-tennisclub-3

Er hat den Vorstand jedenfalls davon überzeugen können, in eine Zukunftswerkstatt zu investieren. Diese soll die Identifikation mit dem Verein noch mehr stärken.

«Heute ist die Auswahl an Freizeitaktivitäten riesig. Und der moderne Mensch neigt nun mal dazu, seine Aktivitäten gern zu wechseln.»

Damit der TC Brugg auch in Zukunft weiterbestehen kann und attraktiv bleibt, sollen die Mitglieder Mitsprache erhalten und dadurch positive Gefühle aufbauen.

Alle rund 300 aktiven erwachsenen Clubmitglieder und die etwa 150 Juniorinnen und Junioren sind bei der Zukunftswerkstatt eingeladen, gemeinsam Projekte für die Zukunft zu erarbeiten. Die Jüngsten sind ab zehn Jahren mit dabei und dürfen ihre Eltern mitnehmen. Die Werkstatt selbst ist ein strukturierter eintägiger Workshop, bei dem es darum geht, Themen und Probleme zu benennen, gemeinsam Zukunftsideen zu entwickeln und konkrete Zukunftsprojekte auszuarbeiten.

In Deutschland führt der Tennislehrer Frercks Hartwig diese Workshops bereits seit Längerem mit Erfolg durch, derjenige in Brugg dürfte der erste in der Schweiz sein. «Wir hoffen sehr, damit vor allem auch die Mädchen im Verein zu behalten, bei ihnen ist der Rückgang am grössten», erklärt Freddy Siegenthaler. Zudem ginge es ihm auch um Kinderrechte. In Norwegen, einer äusserst erfolgreichen Sportnation, sei dies schon länger der Fall, Kinder lasse man einfach nur spielen, Wettkämpfe seien tabu – erst wenn sie grösser sind, tritt der Leistungsgedanke langsam in den Vordergrund. Deshalb sei die Zukunftswerkstatt auch eine schöne Lektion in Sachen Leaddemokratie, sagt er. «Ich bin jedenfalls überzeugt von diesem Format.»

ibb-anschluss-maerz-2022-pfiffners-anschluss-tennisclub-2
ibb-anschluss-maerz-2022-pfiffners-anschluss-tennisclub

Wir von der IBB freuen uns jedenfalls, die Initiative des Tennisclubs Brugg zu unterstützen. Wer weiss, womöglich hat die Idee grosses Zukunftspotenzial und kann als Inspiration für viele andere Vereine dienen.

Weitere Informationen zu einem der grössten Tennisclubs im Aargau gibts hier: www.tcbrugg.ch