Der Schwingsport existiert allein in unserem Land, wurde in seiner heutigen Form vor etwas über 140 Jahren entwickelt und vereint rund 50 000 Mitglieder im Eidgenössischen Schwingerverband.
Über Ihren Lieblingssport tauschen sich Sven Lüscher, 9, vom Schwingklub Baden-Brugg und Nick Alpiger, 25, Mitglied des Schwingklubs Lenzburg aus.
Am Nordwestschweizer Schwingfest vom 6. und 7. August in Brugg sind wir mit Strom, Internet und Wasser dabei. Auch Sie können dabei sein, nehmen Sie an der Verlosung teil und gewinnen Sie Tickets.
Interview mit Roman Wyler, Präsident Schwingklub Baden-Brugg:
Ein Kampf beim Schwingen wird «Gang» genannt. Gekämpft wird auf einer kreisförmigen, 7 bis 14 Meter durchmessenden, mit rund 20 Kubikmeter Sägemehl gepolsterten Fläche. Die zwei Gegner tragen über ihren Kleidern eine kurze, aus Zwilch gearbeitete Hose. Ein Kampf beginnt mit vorgängigem Handschlag. Ziel ist es, den Gegner auf den Rücken zu legen. Um das zu bewerkstelligen, gibt es über 300 Variationen von Griffen und Schwüngen. Dazu kommt, dass jeder Schwinger die Schwünge seiner Kampfweise und seiner Postur anpasst, wodurch es wohl noch viel mehr Angriffsmöglichkeiten gibt.
Beim Schwingen gibt es – anders als im Boxen, Ringen oder Judo – keine Gewichtsklassen. Es gibt Schwünge für die grossen, kräftigen Recken, die auf Kraft und Wucht basieren, sowie Varianten für die kleineren, flinken Herausforderer, die mit der Hebelwirkung des Körpers und der Ausnützung der Kraft des Gegners fehlende Postur und Kraft wettmachen. Deshalb ist ein Sieg über einen 20 Zentimeter grösseren und 40 Kilo schwereren Gegner auch nicht eine Ausnahme. Nach der Entscheidung wischt der Sieger dem Verlierer als Ausdruck der Fairness das Sägemehl vom Rücken. Das Duell wird mit einem abschliessenden Händedruck abgeschlossen. Noch mehr Lust auf Interessantes rund um das Schwingen?
